Friday, July 13, 2012


Abschließende Worte


Ich bin jetzt tatsächlich schon wieder drei Wochen in Deutschland. Sie sind relativ schnell vorbeigegangen, da ich meine Studiumsbewerbungen so schnell wie möglich abschicken wollte und damit beschäftigt war, Freunde und Familie wiederzutreffen. Die meisten von euch konnte ich somit in der Zwischenzeit schon wiedersehen und es ist wirklich schön nach Hause zu kommen, und sich mit den Leuten genauso gut zu verstehen wie vor dem Auslandsjahr.
Komisch ist es für mich nur immer, sobald die Standardfrage aufkommt „Hast du dich schon wieder an Deutschland gewöhnt?“. Die Frage ist für mich gar nicht so leicht zu beanworten. Im Prinzip ist in Deutschland alles unverändert geblieben und ich muss mich an nichts groß gewöhnen, weil ich alles schon kenne. Es sind Kleinigkeiten, die mich hier und da stutzen lassen, und es sind wirklich die Sachen, die ich schon in meinem letzten Blogeintrag prophezeit habe. Ich wundere mich jetzt noch darüber, wenn ein Auto am Zebrastreifen anhält und mich vorlässt. Dann hebe ich die Hand und lächle dem Fahrer zu, weil ich das so nett von ihm finde, und meine Mama sagt darauf „Was ist los? Du grüßt den Mann so, als würdest du ihn kennen.“
Ein anderes Mal war ich an der Supermarkt Kasse und der Kassierer war total hektisch beim Abwiegen und Abrechnen meines Einkaufs. Weil aber niemand hinter mir anstand meinte ich zu ihm: „Machen Sie sich keine Stress. Ich hab‘ Zeit.“ Da guckte er ganz verwirrt und meinte: „Echt? Das hört man nicht oft.“
Ein merkwürdiger Anblick war es zudem Maispflanzen zu sehen, die gerade ca. einen Meter hoch sind und herrlich grün leuchten. Dabei haben wir doch gerade erst den Mais in Quiquijana geernet und nun liegt alles fahl und staubtrocken da.
Aber besonders bemerke ich, wie ich jetzt anders mit Kindern umgehe. Abgesehen davon, dass ich meine kleine Cousine im ersten Augenblick auf Spanisch ansprechen wollte, neige ich dazu die Kinder bemuttern und erziehen zu wollen. Einfach weil so der Umgang mit „meinen“ Kindern der Albergue war.
Manche dieser Sachen, die schlicht auch die peruanische Gelassenheit und Aufmerksamkeit widerspiegeln, möchte ich mir gar nicht abgewöhnen. Also werde ich jene Frage wahrscheinlich nie mit einem gewöhnlichen „Ja“ beantworten.

Die letzten Wochen in Quiquijana und in Cusco habe ich noch wunderbar verbracht. Zusammen mit Anne habe ich den Alltag in der Albergue weitergeführt, bis hin zu der Geburtstagsparty und unserem Abschied am 22.6.. Ich vermisse die Kinder sehr, und frage mich, wie es ihnen wohl geht. Es fällt jetzt noch schwer, zu wissen wie weit weg man von ihnen ist, und nicht für eine schnelle Hilfe da sein zu können.
Auch in meinem Wochenendeleben in Cusco habe ich Freunde, Familie und Gewohnheiten gefunden, die mir eine unvergessliche Zeit bereitet haben. Das pendeln zwischen dem Leben in Cusco und Quiquijana war zwar ein ziemlicher Kontrast, aber hat einen besonders deswegen bei der Laune gehalten. Ich bin dankbar für das, was mir die Personen beider Seiten mitgegeben haben und freue mich, dass ich im Gegenzug für sie eine Bereicherung sein konnte.

Mit diesen Worte geht also ein aufregendes Jahr zu Ende. Vielen Dank, dass ihr mich dabei begleitet habt!
Eure Verena

Saturday, June 9, 2012

Wenn ich zurück in Deutschland bin, muss ich mich erstmal wieder daran gewöhnen, dass

          ·        ich nicht eine der ersten beim Treffen bin, wenn ich eine halbe Stunde zu spät komme

·         nicht gleich ein Hupkonzert startet, wenn der erste vor der Grünen Ampel eine Sekunde zögert

·         man nicht angsterfüllt die Straße überquert, weil, wenn man über die Straße geht, die Autos nun nicht mehr kräftig auf Hupe und Gas drücken, sondern stattdessen die Bremse wählen

·         wahrscheinlich ein Fehler bei dem Auto vorliegt, wenn aus dem Auspuff pechschwarze Wolken aufsteigen

·         man sich im Auto anschnallt und die Schilder der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht nur Zierde sind

·         das Wasser aus dem Hahn trinkbar ist, und aus dem Duschkopf angenehm warmes/heißes Wasser kommt

·         es überhaupt immer Wasser gibt, und man somit nicht immer einen gefüllten Eimer in der Dusche stehen haben muss (sich der Eimerdusche zu entwöhnen wird nicht schwer werden!)

·         Candlelight nicht ungeplant stattfinden

·         man das Klopapier statt in den Mülleimer in die Toilettenschüssel wirft

·         man sich das Arzt-Rezept nicht mehr selbst schreiben kann

·         man „mal eben“ zum Arzt geht, „mal eben“ ein MRT und CT macht

·         die Milch aus der Tüte kommt und nicht erst mit Wasser vedünnt werden muss

·         man Autoalarmanlagen ernst nehmen sollte

·         ich mehr als zwei Outfits in der Woche einplane

·         die Türsteher, der Barkeeper und der DJ meiner Stammdisko nicht mehr meine besten Freunde sind, und ich somit nicht mehr einfach mal alleine in die Disko gehen kann, wenn kein anderer Lust hat

·         Reis nicht immer eine Beilage sein muss

·         es bei Früchten nicht mehr Pflicht ist, sie zu schälen

·         nur so viele Personen in ein Auto passen, wie es Sitzplätze hat (Rekord: 16 Personen in einem 5-Sitzer)

·         ich alle verstehe (kein Quechua mehr) und mich alle verstehen (das „Analysieren“ von Menschen sollte auf ein Flüstern reduziert werden)

·         ich nicht davon ausgehen kann, dass man mich auch versteht, wenn ich ein Deutsch-Spanisch-Gemisch rede

·         die Leute in Deutschland nicht so handlungs- und diskussionsfreudig sind (bei jedem Einkauf und bei jeder Taxifahrt wird immer mindestens um 50 Centimus (17,5 Cent) runtergehandelt)

·         man beim Taxi schon eine Anfahrtsgebühr von 4 Euro zahlt, während ich sonst für einen Euro im Taxi nach Hause gefahren bin

·         Polizisten nicht auch an Ampeln stehen, die funktionieren, damit die Autofahrer sofort bei Grün losfahren

·         man zu Fuß nicht mehr alle Leute überholt, sondern im Gleichschritt mit den anderen ist

·         man nicht egal wo man ist mindestens einen Hund in seinem Blickfeld hat, und wenn, dann ist er angeleihnt

·         Frauen ihre Kinder in Kinderwagen transportieren und nicht mit einem Tuch auf ihren Rücken binden

·         man die Mütter nicht in jeder Lebenslage ihre Kinder stillen sieht

·         es keine äußerste Seltenheit mehr ist, eine Frau autofahren zu sehen

·         sich nicht um jeder Ecke ein kleiner Kiosk befindet, der einen mit Leckereien versorgt

·         man nicht andauernd irgendwelche Paraden oder Jungfrauenfeste zu sehen bekommt

·         die Sonnencreme nicht mehr die Tagescreme sein muss

·         zur Begrüßung lediglich die Hand geschüttelt oder sich umarmt wird, nicht jedoch ein Küsschen auf die Wange dazu gehört

·         man nicht jederzeit in einen Bus, Combi oder ein Taxi steigen kann, um an sein gewünschtes Ziel zu gelangen

·         der Fahrplan öffentlicher Verkehrsmittel Gesetz ist: ich muss mich daran halten, oder ich kann nicht mitfahren und das Verkehrsmittel muss sich daran halten oder man hört sich das Gemecker von Leuten an

·         ich nicht erst ein Streichholz finden muss, bevor ich den Herd oder Ofen anmachen kann

·         Stiche/Bisse auf der Haut nicht gleich ein Indikator für eine weitere Floplage sein müssen

·         ich keine Winterjacke mitnehmen muss, wenn ich das Haus im T-shirt verlasse

·         Polizisten Authoritätspersonen sind, und einem nicht mehr gelegentlich hinterpfeifen

·         fremde Personen nicht mehr mit „amigo/a, hermano/a, mamá/papá, mamita, usw“ (dt: Freund/in, Bruder/Schwester, Mama, Papa, Mamachen) angesprochen werden

·         alles penibel blitz blank und geordnet ist

·         die Leute alle weiß sind

·         der Spiegel auf einer Höhe angebracht ist, die mich nicht nur meine Brust sondern mein Gesicht sehen lässt

·         man nicht mehr ohne sich darüber Gedanken zu machen overdressed, underdressed oder ähnliches aus dem Haus geht, frei nach dem Motto „Wir fallen eh auf, ist doch egal obs negativ ist“

·         die Frage „wie geht’s?“ keine Höflichkeitsfloskel ist, die schlicht mit „gut“ beantwortet wird, sondern man eine ehrliche Antwort kriegt

·         „Durchfall“ kein Alltagsthema ist, das am Essenstisch durchgesprochen wird

·         Ideen, Abmachungen und Pläne nicht nur wegen des Unterhaltungsstoffs dahergesagt werden

·        es als merkwürdig gilt, Pflanzenblüten oder Stängel (besondere Delikatesse hier: Maisstängel) zu essen

Saturday, June 2, 2012

Friday, June 1, 2012

Eine Woche des Abschieds

Letzte Woche Freitag war es soweit: „unsere“ Abschiedsparty stand an. Hierbei setze ich das „unsere“ in Anführungsstriche, da es zwar der letzte Tag für Laura, Franz, Julian und Johanna war, Anne und ich aber ab dem Zeitpunkt noch weitere vier Wochen in dem Projekt vor uns hatten. Wir werden jedoch für uns alleine keine zweite Abschiedsfeier veranstalten.
Für jenes Fest hatten wir schon lange im Voraus geplant. Die Geschenke für die Kinder, für Pavela, die Schwester, Juana und deren Kinder standen schon zwei Wochen vorher bereit, da man hier ja nie so genau weiß, ob die vereinbarten Zeiten bei den Peruanern eingehalten werden, oder doch irgendetwas dazwischen kommt. Wir hatten uns nämlich überlegt bedruckte T-shirts zu verschenken. Auf dem gelben Grund der T-shirts konnte man letztendlich in roter Schrift Folgendes lesen: „Gracias por un a
ño maravilloso. Nunca los olvidaremos. Voluntarios 2011-2012 (in jeweiliger Unterschrift:) Laura, Johanna, Franz, Julian, Verena“ (dt.: Danke für ein wundervolles Jahr. Wir werden euch nie vergessen! Freiwillige 2011-2012).
Außerdem haben wir an jeden ein Foto von uns sechs verschenkt, und drei Collagen mit Bildern des ganzen Jahres zusammengestellt, sowie ein köstliches deutsches Abendessen zubereitet. Bratkartoffeln, Frikadellen und Salat standen auf dem Speiseplan. An dem Donnerstag vorher haben Laura, Johanna, Anne und ich uns die Hände an den unzähligen Kartoffeln wund geschält, während Julian und Franz mit den Schwester und einigen Kindern (jeden Dienstag und Donnerstag werden die Kinder nun in Etapen zum Zahnarzt nach Cusco gefahren) nach Cusco gefahren sind, um sowohl die T-shirts aus unserem Cusco-Zuhause abzuholen, als auch das Hackfleisch und die Süßigkeiten für die Feier am Nachmittag einzukaufen.
Freitagvormittag begann dann die Massenproduktion an Essen und das Schmücken der Albergue. Wir hatten bis zum Schluss alle Hände voll zu tun, das Essen für ca. 100 Personen herzurichten. So sind die Schwestern schon angefangen den Tag ihrer Ordensgründerin, der auf eben diesen Freitag fiel, zu feiern, während wir noch in der Küche beschäftigt waren. Am späten Nachmittag legten wir nun mit unseren geplanten Spielen wie Kartoffel- und Dreibeinlauf, Tauziehen usw los. Zudem haben einige Jugendliche einen modernen Tanz vorgeführt und ein Mädchen hat ein für uns selbstgeschriebenes Lied gesungen. Die Feier war vollkommen gelungen. Das Essen wurde nach den ersten skeptischen Blicken nur so verschlungen, und nach der Geschenkeübergabe, viel Geweine bei den Reden von uns an die Kinder und von einigen Kindern an uns, wurde noch einmal Musik aufgelegt und die Tränen weggetanzt.

An dem folgenden Wochenende lud Pavela uns am Samstag zu einem Abschieds-abendessen ein, später abends waren Julian und ich bei Freunden nach Hause eingeladen, anschließend gingen wir ein letztes Mal gemeinsam in unsere Stammdiskothek, und für den Sonntag hatten die Gastfamilie von Franz und Julian zusammen mit der Gastfamilie von Laura, Johanna und mir ein gemütliches Grillen im Garten vorbereitet.
Als ich mich dann am Montagfrüh wieder auf den Weg nach Quiquijana gemacht habe, blieben Julian, Franz, Laura und Johanna in Cusco, unzwar bis Donnerstagvormittag, bis sie ihre Rückreise nach Deutschland starteten.

In dem Moment, in dem ich diesen Blogeintrag verfasse, ist es gerade kurz nach 15 Uhr an jenem Donnerstag. Alle Leute der Albergue und der Chacra verfolgen in Gedanken ihren Heimweg, traurig, dass sie endgültig weg sind, und wünschend, dass sie heile ihr Ziel erreichen.
Es ist viel ruhiger ohne sie in der Albergue und ich bin dankbar für die schöne Zeit, die wir zusammen verbracht haben.
Ich kann mir jedoch immer noch nicht vorstellen, dass ich ihnen bald nach Deutschland folgen werde, da ich zur Zeit zu glücklich bin, dass ich noch weitere Wochen bei den Kindern sein darf. Mein eigener Abschied von ihnen und allgemein von dem peruanischen Leben wird mir voraussichtlich alles andere als leicht fallen.

Aller liebste Grüße,
Verena

Friday, May 18, 2012

Erst streikt die Schule, dann feiert sie

Die meiste Zeit der letzten Wochen war relativ ereignislos, weshalb ich nicht die Gründe und die Motivation hatte einen Blogeintrag zu verfassen.
Ende April/Anfang Mai haben die Lehrer gestreikt. Es waren kaum Kinder in der Albergue und es war schon ziemlich langweilig. Am Anfang haben wir gehofft, dass jeden Moment die Schule wieder beginnt. Also haben wir mit den Kinder, wie üblich wenn man freie Tage hat, die Zeit viel auf dem Spielplatz oder auch in dem Computerraum verbracht. Doch nachdem dieser auf unbefristet ausgelegte Streik schon 1 ½ Woche andauerte, überlegten wir uns konkretere Beschäftigungen für die Kinder. Das Prinzip, wie es ablaufen sollte, haben wir letztendlich jedoch nur an einem Tag durchgezogen. An jenem Montag unterrichtete Pavela zunächst die Primarier, währendessen wir mit den Secundariern Kopien mit mathematischen Denkaufgaben erledigten. Nach einer Stunde wurde getauscht, so dass Pavela sich mit den Secundariern beschäftigte, und wir für die Primarier eine coole Abwechslung dabei hatten: Masken basteln! Klar, dass den Kleinen das sehr gefallen hat. Nachdem alle konzentriert ihr Maske gestaltet hatten, liefen gefährliche Teufel, alberne Clowns, sowie wunderschöne Prinzessinnen und Sternchen durch die Albergue.
Am Dienstag ist dann unerwarteter Weise die Schule wieder angefangen, und die Kinder, die am Montag zurück nach oben in ihr Dorf gegangen waren, mussten nun wieder hinunterlaufen. Erst am Mittwoch waren wir letztendlich wieder komplett, da einige natürlich nicht sofort die Nachricht des wieder aufgenommenen Unterrichts bekommen hatten.
Bis jetzt gingen die Kinder also wieder normal zur Schule, auch wenn andauernd Gerüchte über den Schulausfall aufkommen.

An dem letzten Sonntag wurde auch hier Muttertag (el día de la madre) gefeiert. Eher gesagt, hier ist das Fest so groß, dass manche schon am Freitag mit dem Fest beginnen, und auch montags noch Feiern anstehen. Am Sonntag haben Laura, Johanna und ich den Muttertag mit unserer peruanischen Mutter Carmen verbracht. Wir saßen mit einigen Verwandten und Freunden bei der Mutter von Carmen, also Abuela Carmen, bei der wir letztens auf dem 80. Geburtstag waren, zum Mittagessen und haben ein traditionelles Lechón (Spanferkel) gegessen. Wirklich sehr lecker, und so reichhaltig, dass der Nachtisch fast nicht mehr reinpasste. Doch der geht natürlich immer. Carmen kann super backen, von ihr haben wir schon einige Sachen gelernt, und somit hatte sie eben diese Torte auch zubereitet. An diesem Sonntag wurden glaube ich sowieso die meisten Torten des Jahres verspeist, denn ich hatte an einem Wochenende noch nie so viele Leute mit einer Tortenbox auf der Straße gesehen. Neben dem Blumenstrauß ist also auch eine Torte als Muttertagsgeschenk Pflicht.
Montags standen die Muttertagsfeiern unserer Kinder in ihren Schulen an. Statt zur Chacra zu gehen, haben wir uns diese Feierlichkeit sowohl in der Escuela als auch in dem Colegio angeschaut. Die Schüler haben dort Gedichte vorgetragen, Theater gespielt, etwas gesungen oder vorgetanzt. Bei der Vorführung in dem Colegio saßen Johanna, Laura und ich zwischen all den anderen Müttern in einem großen Stuhlkreis in der ersten Reihe. Dort wurde man mit Sekt, alkoholfreien Getränken und Keksen versorgt. Dabei ist es leider wieder unangenehm aufgefallen, wie dreist und unhöflich sich viele ländliche Frauen verhalten. Sie nehmen sich so viel sie tragen können, d.h. zum Beispeil bei dieser Verantstaltung drei Fantaflaschen plus zwei Hände voll Kekse. Ich finde soetwas recht erschreckend. Ich kenne auch Einwohner in Quiquijana, die nichts haben und darum kämpfen müssen, jeden Tag etwas zum Essen zu bekommen, doch trotzdem zurückhaltend und höflich sind. Deshalb kann ich diese schlechten Manieren anderer nicht darauf abschieben, dass sie ja ansonsten nichts geschenkt kriegen.
Die Festlichkeit an sich fande ich echt schön, weil man wirklich gemerkt hat, wie die Mütter wertgeschätzt werden. Sie sind hier diejenigen, die die Kinder großziehen und immer für sie da sind. Das wäre soweit natürlich der Idealfall. Manchmal ist mir während jener Tage das Herz vor Bekümmern stehen geblieben, wenn ich daran denken musste, wie schrecklich eine solche Feier für die Kinder der Albergue sein muss, deren Mutter entweder gestorben ist, oder die sie verstoßen hat, oder ähnliches. Zum Beispiel hat mir ein 6 jähriges Mädchen, das ihr Mutter hat sterben sehen müssen bei einem schrecklichen Unfall, eine Karte mit der Aufschrift „Te amo, Mamá“ (Ich liebe dich, Mama) gezeigt. Die Kinder lassen sich ihre Trauer nicht anmerken, es gilt für alle starken Charakter zu zeigen, doch wie gerne würde ich sie doch in solchen Momenten ganz fest in den Arm nehmen.

Die kommende Woche wird die Letzte sein für meine Mitfreiwilligen und inzwischen sehr guten Freunde Johanna, Laura, Franz und Julian. Alles geht nun auf ihren Abschied zu, und ich muss sagen, ich bin sehr traurig, dass sie gehen werden. Da werden wohl einige Tränen fließen.

Bis bald, meine Lieben,
eure Verena

Saturday, May 5, 2012

Das Andendorf Huatha Laguna, Heimat von einigen unsere Kinder
Die Laguna dort mit uns 5
Einfach weil es so süß ist